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Station 17
Jüdischer Friedhof

jüdischer friedhof Im (südöstlich des Stadtzentrums gelegenen) Stadtteil St. Ruprecht befindet sich der 1895 angelegte jüdische Friedhof – wer ihn besichtigen will, darf allerdings nicht vergessen, sich zuvor beim Magistrat Klagenfurt (Abteilung Präsidium oder Friedhofsverwaltung) einen Schlüssel zu besorgen, da der Friedhof von einer hohen Mauer umgeben und stets versperrt ist. Schon bevor das Gelände offiziell zum jüdischen Friedhof wurde, waren hier, außerhalb der Mauern des christlichen Friedhofs, Juden und Jüdinnen begraben worden. Eine Tafel aus dem Jahr 1926 erinnert an die Bestattung jüdischer Soldaten sowie einer Krankenschwester, die im Ersten Weltkrieg ums Leben kamen. 1938 wurde der Friedhof nicht von den NationalsozialistInnen zerstört, lediglich Bombentreffer beschädigten die Anlage.

1958 wurde der Friedhof der 1948 wiedergegründeten Chewra Kadischa, dem jüdischen Bestattungsverein, rückgestellt, der allerdings nicht über die finanziellen Mittel für eine Renovierung verfügte. 1959 wandte sich Emil Preis, einer ihrer führenden Proponenten, mit der Bitte um Unterstützung an die Stadt, die daraufhin die Besitzverhältnisse des Grundstücks überprüfte und dabei feststellte, dass der Friedhof formal stets im Eigentum der Gemeinde gestanden hatte. Am 3.7.1964 schließlich beschloss der Gemeinderat die Renovierung auf Kosten der Stadt durchzuführen, die seither die Betreuung des Geländes übernommen hat, während die Israelitische Kultusgemeinde Graz für Bestattungen zuständig ist. Heute allerdings sind die ca. 140 Grabsteine, die auf ihre Art einen Überblick über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Celovec/Klagenfurt erlauben, zum Teil (wieder) stark verwittert.

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