Pressespiegel 2010
Fotoserie "Anti-Ulrichsbergdemonstration in der Klagenfurter Innenstadt":
kleinezeitung.at/demo - 18.09.10
Fotoserie "Treffen der Ulrichsberggemeinschaft":
kleinezeitung.at/treffen - 19.09.10
Fotoserie "Demonstration bei Ulrichsbergtreffen":
kleinezeitung.at/demotreffen - 19.09.10
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kleinezeitung.at - 17.09.10
Ulrichsbergtreffen von Protesten begleitet
Dieses Wochenende wird versucht, das Ulrichsbergtreffen wiederzubeleben. Parallel zum Heimkehrergedenken wird zu "antifaschistischen Aktionstagen" gerufen.
Im Vorjahr, im 50. Jubiläumsjahr, war es geplatzt, weil der damalige Obmann der Ulrichsberggemeinschaft mit NS-Devotionalien gehandelt hatte.
Heuer ist die Veranstaltung geteilt. Heute werden im Beisein geladener Gäste Kränze an der Gedenkstätte am Ulrichsberg niedergelegt.
Morgen, Sonntag, findet das eigentliche Treffen beim Herzogstuhl statt.
Begleitet werden die Veranstaltungen von Demonstrationen eines Aktionskomitees gegen den Kärntner Konsens. Für die Initiatoren ist das
Ulrichsbergtreffen "eine öffentlich zur Schau gestellte Glorifizierung des Nationalsozialismus". Sie rufen im Internet zur Teilnahme an den Protesten auf.
Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung hat alle Aktivitäten im Blickfeld. "Für den Einsatz sind wir seitens der
Sicherheitsbehörden und des Polizeiwachkörpers ausreichend gerüstet", sagt Helmut Mayer, der Chef des Amtes. Denn neben den Gegnern des
Ulrichsbergtreffens sollen auch Neonazis für die Veranstaltung in Kärnten mobilisieren.
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kaernten.orf.at - 18.09.10
Ulrichsberg: Kranzniederlegung abgesagt
Eine für Samstagnachmittag geplante Kranzniederlegung mit FPK-Landesrat Harald Dobernig am Ulrichsberg ist wegen des anhaltenden Dauerregens
und der Unpassierbarkeit des Zufahrtsweges abgesagt worden.
Neuer Termin noch nicht fixiert
Die Kranzniederlegung hätte im Vorfeld der 50. Ulrichsberg-Gedenkfeier der Kriegsheimkehrer, die am Sonntag um 9.30 Uhr beim Herzogstuhl in der
Gemeinde Maria Saal abgehalten wird, stattfinden sollen. Ein neuer Termin für die Kranzniederlegung steht noch nicht fest.
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derStandard.at - 19.09.10
50. Ulrichsbergtreffen in Kärnten ohne Zwischenfälle
Nach Absage im Vorjahr heuer beim Herzogstuhl - Laut Polizei rund 400 Gäste
Klagenfurt - Ohne Zwischenfälle ist das 50. sogenannte Ulrichsbergtreffen am Sonntag beim Herzogstuhl (Gemeinde Maria Saal) in Kärnten über
die Bühne gegangen. An der Veranstaltung nahmen laut Polizei etwa 400 Personen teil, die Veranstalter sprachen von 600 Gästen. Im Vorjahr hätte
das umstrittene Heimkehrertreffen noch am wenige Kilometer entfernten Ulrichsberg stattfinden sollen, wurde aber aber abgesagt, nachdem bekanntgeworden war,
dass ein Mitglied der Ulrichsberggemeinschaft im Internet mit Nazi-Devotionalien gehandelt haben soll.
Eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten wurde nicht näher als einen Kilometer an das Festgelände herangelassen. Demnach blieben auch Rangeleien zwischen
Exponenten der rechten und der linken Szene aus. Im Vorjahr hatten sich trotz der Absage bei einem von der FPÖ veranstalteten "Wandertag" Gegner und
Befürworter des Treffens - unter Ihnen etwa der bekannte Neonazi Gottfried Küssel - kleine Handgemenge geliefert.
Österreichische "Prominenz" aus der extremen Szene blieb heuer aus, dafür fanden wieder einige Vertreter der Landespolitik zu der Veranstaltung.
LHStv. Uwe Scheuch forderte etwa die Medienvertreter auf, die "Hetzkampagne" gegen eine ganze Generation von Kriegsheimkehrern zu beenden.
"Sie hatten nur eines im Sinn, nämlich die Heimat zu verteidigen", meinte Scheuch. Wie viele der 400 Gäste tatsächlich noch als Soldaten im 2.
Weltkrieg im Einsatz waren, blieb unklar. Nur die wenigsten waren augenscheinlich 80 Jahre und älter. Von den Veranstaltern wurden aber Delegationen aus
Flandern, Estland, Finnland, aus dem Elsass, Italien und Deutschland begrüßt.
Für die ÖVP trat Klubobmann Stephan Tauschitz ans Rednerpult und stellte die Forderung "Nie wieder Krieg" in den Raum. Gleichzeitig forderte er dazu auf,
"nicht über die Toten zu richten". Das müsse man Gott überlassen, so Tauschitz. Er übte auch Kritik an Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ), der
im Vorjahr die Teilnahme des Bundesheers an der Veranstaltung untersagt hatte, nachdem der Handel mit NS-Devotionalien im Umfeld der Urichsberggemeinschaft
bekanntgeworden war.
Seitens der SPÖ wurden keine aktiven Politiker beim Herzogstuhl gesehen. Wohl trat aber der ehemalige SPÖ-LHStv. und jetzige Präsident der
Ulrichsberggemeinschaf, Rudolf Gallob, zum Mikrofon. "Wir wollen kein Lob, aber auch nicht verteufelt werden, dass wir in den Krieg ziehen mussten",
sagte Gallob. Die Festrede hielt der ehemalige FPÖ-Bundesminister Herbert Haupt. Das Treffen endete mit einer Kranzniederlegung beim Herzogstuhl. (APA)
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orf.at - 19.09.10
Mahnende Worte bei Ulrichsbergtreffen
Nach einem Jahr Pause fand Sonntagvormittag wieder das Ulrichsberg-Treffen statt. Erstmals seit 51 Jahren nicht mehr auf dem Ulrichsberg, sondern auf
dem Zollfeld beim Herzogstuhl. Von den Festrednern gab es mahnende Worte.
Kranzniederlegung wurde abgesagt
Auf dem Ulrichsberg wurde am Samstag die Kranzniederlegung wegen Unpassierbarkeit der Zufahrt abgesagt, die Haupt-Veranstaltung wurde
(wohl auch wegen des fortgeschrittenen Alters der Teilnehmer) ins Tal verlegt. Laut Polizei waren 500 Menschen zu den Festlichkeiten gekommen.
Polizisten gegen 30 Demonstranten
Auch der Hubschrauber war den ganzen Vormittag über im Einsatz. Die Polizisten mussten auch eine Demonstration mit rund 30 Leuten auf und neben
der Klagenfurter Schnellstraße auflösen. Teilweise waren die linken Demonstranten vermummt. Erst als ihnen mit Strafen gedroht worden, ist haben
sie ihre Gesichter gezeigt.
Zukunft wurde gestaltet
Das Ulrichsbergtreffen sei eine Gedenkfeier, die nichts anderes im Sinn habe als das Gedenken aufrecht zu erhalten. "Wir wollen jenen Männer
und Frauen gedenken, die nur eines im Sinn hatte - unsere Heimat zu verteidigen und damit unsere Zukunft zu gestalten", hielt LH-Stv. Uwe Scheuch (FPK) fest.
ÖVP Klubobmann Stefan Tauschitz sagte, der Tod müsse uns Mahnung sein. Er übte auch Kritik an Verteidigungsminister Darabos,
der dem Bundesheer eine Teilnahme am Ulrichsbergtreffen untersagt hatte, weil es für ihn am rechten Rand angesiedelt sei.
Gallob fordert Anerkennung
Der Präsident der Ulrichsberggemeinschaft Rudolf Gallob, er ist auch eine der letzten noch lebenden Kriegsheimkehrer, hat bei seiner Rede von den
Kritikern nur ein wenig Anerkennung für seine Generation verlangt. "Wir wollen kein Lob, sondern, was selbstverständilich ist, nicht verteufelt werden.
Und das nur, weil wir in einen Kampf ziehen mussten, den wir nicht gewollt haben", erklärte Gallob.
Der Vizepräsident der Ulrichsberggemeinschaft Herbert Haupt meinte: "Jene, die aus dem Krieg gekommen sind, sind die authentischesten Zeugen für nie wieder
Krieg. Der Ulrichsberg mit seinem schlichten Kreuz und seiner Tradition möge auch künftig allen Heimkehrern Platz für das Gedenken bieten", so Haupt.
Zu Mittag ging die Ulrichsbergfeier mit einer Kranzniederlegung beim Herzogstuhl zu Ende, es gab keine gröberen Zwischenfälle.
In den 1990er-Jahre tausende Teilnehmer
Vor 20 Jahren waren noch noch zehn Mal so viele gekommen. Soldaten, die bei Kriegsende 20 waren und heute noch leben, sind mittlerweile 85 Jahre alt.
Das Treffen war seit seiner Gründung im Jahr 1959 umstritten.
Dabei wollten die Teilnehmer bloß einmal im Jahr in einer Feierstunde dafür danken, den Krieg überlebt zu haben.
So gingen immer wieder Friedensappelle vom Ulrichsberg aus. Doch die Bilder von dem Treffen zeigten dann oft eine andere Seite. Unter den Abzeichen und
Fahnen der Veteranen fanden sich immer wieder auch solche der Kameradschaft IV der Waffen-SS-Abordnungen internationaler SS-Verbände sowie einige von weit
her angereiste Neonazis haben solche Eindrücke verstärkt und Vorwürfen Nahrung gegeben, auf dem Ulrichsberg würde NS-Nostalgie betrieben.
Haider-Rede sorgte für Aufsehen
In die Schlagzeilen geraten ist der Ulrichsberg im Jahr 1995, als Jörg Haider im Vorfeld des Treffens in einem Krumpendorfer Gasthaus eine Ansprache vor
ehemaligen Mitgliedern der Waffen-SS hielt.
Eine Rede, in der er sein Publikum als Vorbild bezeichnete. Als anständige Menschen mit Charakter, die auch bei größtem Gegenwind zu ihrer Überzeugung
stünden und ihrer Überzeugung bis heute treu geblieben seien. Die Waffen-SS war vom Nürnberger Gerichtshof als Teil der SS zu einer verbrecherischen
Organisation erklärt worden.
Im letzten Jahr wurde das Treffen abgesagt, weil es im Vorfeld einen politischen Wirbel gegeben hatte. Ausgerechnet das Jubiläum zum 50. Treffen
ist ausgefallen. Verteildigungsminister Darabos hat dem Bundesheer die Mitwirkung verboten, weil der damalige Obmann der Ulrichsberg-Gemeinschaft
im internet Nazi-Devotionalien feil geboten hatte. Als Festredner sind diesmal Rudolf Gallob und Ex-Minister Herbert Haupt vorgesehen.
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derstandard.at - 19.09.10
"Wollten ja nichts als die Heimat verteidigen"
Das umstrittene Ulrichsberg-Treffen fand heuer am Kärntner Herzogstuhl statt
Klagenfurt - Die Creme der deutschen und österreichischen Neonazi-Szene war diesmal ausgeblieben. Auch die Teilnehmerzahl beim umstrittenen Kärntner
Ulrichsberg-Treffen ehemaliger Kriegsveteranen war mit geschätzten rund 400 so gering wie noch nie. Dennoch fanden sich auch heuer wieder Rechtsextreme ein.
Diese reisten unter anderem aus Deutschland, Italien, Flandern, Estland und Frankreich an. Auch einzelne Vertreter der Kameradschaft IV der Waffen-SS waren
wieder mit dabei. Die Feier selbst wurde diesmal nicht wie bisher auf dem Ulrichsberg abgehalten, sondern auf dem Herzogstuhl, auf dem einst die Kärntner
Herzöge proklamiert wurden. Dem Bundesheer hatte Verteidigungsminister Norbert Darabos die Teilnahme wegen mangelnder Abgrenzung zu NS-Gedankengut
(im Vorjahr war ja ein Ulrichsberg-Funktionär, der mit NS-Devotionalien handelte, aufgeflogen) untersagt.
Problematisches war - geschickt verpackt und im Sinne des Verbotsgesetzes unangreifbar - dennoch präsent. So legte ein Grüppchen ostdeutscher Jungmänner
mit markantem Kurzhaarschnitt einen Kranz am Herzogstuhl nieder. Auf der Schleife die von der SS instrumentalisierte Novalis-Verszeile: "Wenn alle untreu
werden, so bleiben wir doch treu". Andere trugen mit Emblemen versehene Kleidungsstücke der Marke Thor Steinar, die als Erkennungszeichen in der Neonazi-Szene
gelten und an den SS-General Felix Steiner erinnern sollen.
"Wir sind hergekommen, weil wir uns hier unter Gleichgesinnten befinden", meinte ein französischer Ulrichsbergler am Rande des Treffens: „Wir stehen für
ein weißes Europa. Wir wollen uns nicht von den Afrikanern überschwemmen lassen."
Die Festredner bemühten sich indes, den Friedensgedanken des Kriegsheimkehrertreffens in den Mittelpunkt zu stellen. Ex-Minister Herbert Haupt (FPK)
verwies darauf, dass es bei den Gefallenen aller Seiten „Täter und Opfer" gegeben habe. „Sie wollten ja nichts anderes als ihre Heimat verteidigen", meinte
Landeshauptmann-Stellvertreter Uwe Scheuch (FPK).(Elisabeth Steiner/DER STANDARD Printausgabe, 20.9.2010)
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Falter Printausgabe 38/10, Seite 9
Fußtritt für Journalisten
Beim 50. Ulrichsbergstreffen in Kärnten waren am vergangenen Sonntag unter den 400 Teilnehmern dutzende Neonazis anwesend, die einen freien Mitarbeiter
des Falter und der Zeit tätlich angegriffen. Der Journalist Wolfgang Zwander wollte die Rechtsextremen fotografieren, wie sie nach FPK-Chef Uwe Scheuch
einen Kranz am Heiligenstuhl niederlegten. "Irgendwann hängen wir euch auf", warnten sie Zwander. Draufhin versetzte ihm einer der Rechtsextremen einen
Fußtritt und vier seiner seiner Kameraden umkreisten und bedrohten ihn mit zu Fäusten geballten Händen. Zwander konnte sich zur Polizei retten, die ihn
vorbei an den wartenden Neonazis vom Gelände eskortierte. Scheuch hatte zuvor in seiner Rede übrigens von einer "Hetzkampagne der Medien", die Kriegsheimkehrer
in ein schlechtes Licht rücken würden, gesprochen.
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kleinezeitung.at - 19.09.10
Das letzte AUfgebot feierte
Ohne Zwischenfälle ist am Sonntag das 50. Ulrichsbergtreffen am Herzogstuhl in Maria Saal über die Bühne gegangen. Laut Polizei nahmen
rund 400 Gäste daran teil. Eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten wurde nicht näher als einen Kilometer an das Festgelände herangelassen.
Im Vorjahr wurde das umstrittene Heimkehrertreffen abgesagt, nachdem bekannt geworden war, dass der damalige Obmann der Ulrichsberggemeinschaft mit
NS-Devotionalien im Internet gehandelt hatte. Die Verlegung vom Ulrichsberg zum Herzogstuhl sollte auch einen Neubeginn des Gedenkens an die Opfer der
beiden Weltkriege signalisieren, losgelöst von den Turbulenzen der Vergangenheit. Nur eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten hatte sich diesmal
in von der Exekutive gesicherter Entfernung zum Festgelände versammelt. Das Gedenken der rund 500 Teilnehmer blieb mehr oder weniger ungestört.
Zu alt, um was anzustellen
"Wir sind zu alt, um noch was anstellen zu können", stellte der ehemalige Landeshauptmannstellvertreter Rudolf Gallob als Sprecher der "Heimkehrer"
fest: "Wir können nichts dafür, dass wir Soldaten waren in einem Krieg, den wir nicht wollten." Er sieht die Feier als letztes Aufgebot der Überlebenden.
"Wir sind authentische Zeitzeugen, die sich dem Motto "nie wieder Krieg" verschrieben haben", so Gallob. Ex-Vizekanzler Herbert Haupt, nahm seine Festrede
zum Anlass, die Kriegsgeneration pauschal zu verteidigen. Heute würde jedem, der Schlimmes erlebte, ein Psychologe zur Seite gestellt. Im Unterschied zu den
Heimkehrern, die ohne psychologische Hilfe trotz schrecklichster Erfahrungen das heutige Europa aufgebaut hätten. Haupt weiter: "Wenn wir uns heute als
Soldaten treffen, so bedeutet das nicht, dass wir das Leid der Zivilbevölkerung übersehen. Es muss aber Platz für die Überlebenden sein, um an die zu denken,
die nicht das Glück hatten, heimzukehren", so Haupt.
Hetzkampagne der Medien
Landeshauptmannstellvertreter Uwe Scheuch ortet eine Hetzkampagne der Medien, die nach wie vor dafür verantwortlich seien, dass die Kriegsheimkehrer
in ein schlechtes Licht gerückt würden. "Wir gedenken, aber wir bewerten nicht", meinte anschließend ÖVP-Klubobmann Stephan Tauschitz, um dann eine
verbale Breitseite auf das nicht anwesende Bundesheer und Verteidigungsminister Norbert Darabos abzuschießen: "Dass Darabos unser Heer von der Feier
abzieht, ist eine schlechte Symbolik. Er stellt so das Bundesheer auf die gleiche Stufe wie die dummen Demonstranten draußen", argumentierte Tauschitz.
Dass der Ulrichsberg als Gedenkstätte der Opfer der Kriege des 20. Jahrhunderts weiter besteht, dafür will der Präsident der Ulrichsberggemeinschaft,
Engelbert Tautscher, sorgen. Der hat mit seinem Team eine Feier abgewickelt, die fast ohne Misstöne blieb. Nur Klagenfurts Stadtschreiber Karsten Krampitz
wurde dreimal des Festzeltes verwiesen, ehe er dann doch bleiben durfte.