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Presseaussendung AK gegen den kärntner Konsens, 25. August 2009
Darabos muss sich vom "Europagedanken" am Ulrichsberg distanzieren!
Utl.: Absage von Bundesheerteilnahme am Ulrichsberg war lange überfällig
Nachdem bekannt wurde, dass Ulrichsberg-Organisator Ressinig mit NS-Devotionalien im Internet handelte, reagierte auch Minister Darabos und sagste die Bundesheer-Unterstützung am Berg ab.
"Endlich reagiert Darabos" meint Josephine Broz vom AK gegen den Kärntner Konsens.
"Allerdings viel zu spät! Am Ulrichsberg treffen sich Neonazis, einschlägig bekannte Rechtsextreme aus ganz Europa, dass Ressenig mit NS-Devotionalien handelt, ist in diesen Kreisen sicher nichts besonderes."

Verärgert zeigt sich Josephine Broz über die Meinung des Verteidigungsministeriums, das Ulrichsbergtreffen sei prinzipiell nicht zu verurteilen, denn es sei eine "Friedens- und Europafeier". "Scheinbar hat Darabos hier verabsäumt sich mit dem Europabegriff der ehemaligen SS- und Wehrmachtssoldaten am Ulrichsberg vertraut zu machen" so Broz. Dieser Europabegriff beschreibt die SS als Vorreiterin für ein geeintes "Europa der Völker" - geeint im Kampf gegen den Bolschewismus und als "minderwertig" verstandene Menschen.
"Ich erwarte, dass Darabos und das Verteidigungsministerium einen solchen Europabegriff aufs schärfste verurteilen!" schließt Broz.

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Anhang: Hintergrundinformationen zum Europabegriff
Aus der Ulrichsberg-Broschüre 2009 (erscheint am 1.9.2009)

Heimatliebe, Ehre, Treue und soldatische Tugenden im geeinten Europa der Völker
Die Ulrichsberggemeinschaft dominierte seit jeher zur soldatischen Traditionspflege gegründeten Verbände, allen voran die Kameradschaft IV (K IV), ein Zusammenschluss ehemaliger (Waffen-)SS-Männer, die Ulrichsberggemeinschaft dominier(t)en.
In diesem Sinne wandte sich Kamerad Walter Flucher [in den 1960er Jahren stellvertretender Obmann der UBG, Anm.] 1968 an die Jugend und sagte sinngemäß: "Das Opfer, das ein Mensch in der Erfüllung seiner beschworenen Pflicht bringt, darf nicht vergessen werden. Treue und Tapferkeit, Einstehen für den Nächsten muss an die Jugend herangeführt werden, denn sie ist berufen, einmal das Schicksal der Heimat in die Hände zu nehmen. Dieses Vermächtnis soll der Ulrichsberg weitergeben." Die an den Feierlichkeiten teilnehmende Jugend hat die Botschaft durchaus verstanden und erfreute die Feiernden ihrerseits mit Grußbotschaften wie zum Beispiel bei der Feierstunde 1983: "Wir Jungen haben die Aufgabe, an dem vereinten Europa weiterzubauen, dessen Grundstein jene gelegt haben, deren auf dem Ulrichsberg gedacht wird, und das Erbe zu übernehmen und zu bewahren und es weiter zu tragen".
Schon 1975 schlug Paul Rösch [Mitbegründer der UBG, Anm.] bei einer Rahmenveranstaltung zur Ulrichsbergfeier in die gleiche "Europa-Kerbe" und meinte: "Wir alle hier, die Daheimgebliebenen und unsere gefallenen Kameraden, bildeten einstens die Europaarmee im Kampf gegen den Kommunismus". Ebenso 1978 der damalige Landesrat Ferrari-Brunnenfeld, der in seiner Festansprache unter anderem hervorhob, dass die "ehemaligen Soldaten die zielstrebigen Vorkämpfer für ein vereinigtes Europa waren" und alle dazu aufforderte, "unermüdlich für die Verteidigung von Recht und Ordnung sowie für Frieden und Freiheit in Europa anzutreten". Auch Jörg Haider fand sowohl 1985 als auch 1995 ähnliche Worte für die SS-Traditionsverbände, allen voran für die Mitglieder der Kameradschaft IV: "Ihre Opfer sollen nicht umsonst gewesen sein! Ohne Ihren [meine lieben Kameraden, Anm.] Opfermut gäbe es heute nicht jene Freiheit im westlichen Europa, die für viele schon so selbstverständlich geworden ist." Und an der Entwicklung Europas werde deutlich, dass die "Grundlage von euch für Frieden und Freiheit gelegt wurde." Solche Wortspenden knüpfen nahtlos an die Selbstdarstellung der Nationalsozialist_innen an, erklärte doch Propagandaminister Joseph Goebbels in einer Rede am 18. Februar 1943: "Die deutsche Wehrmacht und das deutsche Volk allein besitzen mit ihren Verbündeten die Kraft, eine grundlegende Rettung Europas aus dieser Bedrohung [dem Bolschewismus, Anm.] durchzuführen."
Die Zeitung der damaligen FPÖ Kärntner Nachrichten treibt 1985 diese Form der Geschichtsfälschung auf die Spitze: "In der Waffen-SS war das vereinigte Europa schon verwirklicht. […] Alle Freiwilligen der Waffen-SS sind für ein vereinigtes Europa gleichberechtigter Völker eingetreten." Eine ungeheuerliche Behauptung: Das nationalsozialistische System der völkisch und rassistisch motivierten Ausrottung und des organisierten, industriellen Völkermordes, das System der Zusammenzwingung Europas unter deutsche, "arische" Herrschaft, wird zum Vorläufer von EU-Europa umgelogen!
Am 1. Oktober 1994 wird durch die Enthüllung des EUROPASTEINES der Ulrichsberg zur Europagedenkstätte erklärt. Norbert Rencher weihte den Stein unter anderem mit folgenden Worten ein: "Männer aus allen europäischen Ländern haben die Notwendigkeit erkannt, für ein Europa ohne Kommunismus zu kämpfen. […] Hier auf dem Ulrichsberg – in dieser europäischen Gedenkstätte – haben diese Kriegsopfer zusammen mit allen Toten der beiden letzten Kriege, des Kärntner Abwehrkampfes und allen Opfern, die hilflos Gewalt erlitten, eine würdige Ruhestätte gefunden. Die Ulrichsberggemeinschaft bekundet mit diesem Werk die geistige Verbundenheit der Vergangenheit in eine gute Zukunft für die nachfolgenden Generationen in einem einigen Europa. […] Glaubt mit uns an ein Europa der Vaterländer".