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ORF Online, 13.09.2006

NATIONALRATSWAHL
Unpolitische Ulrichsbergfeier?
Am kommenden Sonntag findet auf dem Ulrichsberg zum 47. Mal die traditionelle Gedenkfeier für die Opfer der Weltkriege statt. In diesem Jahr wird es wegen der Nationalratswahl keine Politiker-Auftritte geben.

Steinkellner: Wahlkampf als Grund
Peter Steinkellner, der Obmann der Ulrichsberggemeinschaft, begründete diese Zurückhaltung damit, nicht in den Wahlkampf hineingezogen werden zu wollen. Daher habe man vor fast einem Jahr entschieden, heuer ohne aktive Politiker auskommen zu wollen. Ein bewusster Schritt als Zeichen der Überparteilichkeit, betonte Steinkellner:

Steinkellner: "Sind überparteilich"
"Nachdem wir wussten, dass heuer Nationalratswahlen sind, haben wir beschlossen, dass kein Politiker als Festredner auftreten wird, weil wir eine überparteiliche Organisation sind. Wir sind weder der einen noch der anderen Partei zuzuordnen, sondern einzig und allein dem Gedanken, den wir in unseren Statuten formuliert haben."

2.000 Besucher werden erwartet
Als Festredner vor erhofften 2.000 Besuchern wird der Obmann des Kärntner Abwehrkämpferbundes, Ex-FPÖ-LAbg. Fritz Schretter fungieren.
Auch von diesem sei keine Stellungnahme zu aktuellen politischen Themen zu erwarten:

Gedächtnisstätte gegen Gewalt
"Die Gedächtnisstätte ist aus Dankbarkeit von Heimkehrern errichtet worden, dass sie die Gräuel des Krieges überstanden haben - und als Gedächtnisstätte gegen Gewalt. Darüber hinaus werden wir und nicht in aktuell-politische Diskussionen einmischen."

Appell an die Parteien
Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch ersuchte Steinkellner deshalb die Parteien, die Ulrichsberg-Feier nicht für Propagandazwecke - etwa durch Verteilen von Werbematerial - zu missbrauchen. Verbieten könne man dies aber natürlich nicht.

Demonstrationen wurden angekündigt
Wie schon in den letzten Jahren haben sich auch für kommenden Sonntag wieder Demonstranten angekündigt. Konfrontationen werde man aber bewusst aus dem Weg gehen, sagte Steinkellner:
"Von uns wird es keine Provokation geben. Wir haben keine Berührungspunkte, weder mit Rechts- noch mit Linksextremismus."

Zur Geschichte der Ulrichsberg-Feier
Die Gedenkstätte auf dem Ulrichsberg war auf Initiative des Klagenfurter ÖVP-Vizebürgermeisters Blasius Scheucher errichtet und im Jahre 1959 eröffnet worden. Seit damals findet alljährlich im Herbst eine Gedenkfeier statt. Jahrelang hatte es Debatten um das Treffen gegeben, da immer wieder Rechtsradikale und Ex-Nazis teilgenommen hatten. In den vergangenen Jahren hat es keine Zwischenfälle gegeben.

Logistische Informationen
Ab 7.00 Uhr in der Früh fahren Gratisbusse im Halbstundentakt vom Klagenfurter Busbahnhof zum Ulrichsberg.
"Die letzten 300 Meter muss man aber zu Fuß gehen", so Steinkellner. Ausnahme: Für Gehbehinderte gibt es ein Shuttle-Service des Bundesheeres. Beginn der Festveranstaltung ist 10.30 Uhr. Im Anschluss an die Veranstaltung im Festzelt werden im kleinen Kreis noch Kranzniederlegungen an der Gedenkstätte stattfinden.