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Station 11
Lager Ebenthal/Žrelec

Gleich nach dem "Anschluss" Österreichs an Nazi-Deutschland begann in Kärnten/Koroška die Verfolgung von politisch aktiven Kärntner SlowenInnen sowie Geistlichen und FunktionärInnen slowenischer Kultureinrichtungen. Sie wurden im Gestapogefängnis inhaftiert und teilweise in Konzentrationslager deportiert. Ab 1941– dem Eintritt Jugoslawiens in den Krieg auf Seiten der Alliierten – nahmen die Repressionen zu und fanden ihren traurigen Höhepunkt in der Deportation von über 900 Kärntner SlowenInnen. Einerseits sollte damit die slowenische Volksgruppe "ausgelöscht” werden, andererseits Platz geschaffen werden um deutschsprachige KanaltalerInnen anzusiedeln. Die Zwangsausgesiedelten wurden in das Lager Ebenthal/Žrelec des "Reichsarbeitsdienstes" (RAD) gebracht und von dort in Arbeitslager und KZs weiter deportiert. Bei ihrer Rückkehr im Juli 1945 wurden die Überlebenden in der damaligen Jesuitenkaserne am Domplatz (siehe Denkmal der Opfer der Kärntner Partisanen) zusammengepfercht, bevor sie schließlich in ihre Wohnorte zurückkehren konnten. Die Deportation der Kärntner SlowenInnen wird bis heute kaum wahrgenommen. So fehlen bis heute an der Stelle, wo sich das Lager befand, in der Ebenthalerstraße, Erinnerungszeichen und Denkmäler, die darauf hinweisen würden, dass von hier aus fast 1000 Menschen in Zwangsarbeit und Tod deportiert wurden. Auch am Domplatz fehlt jeder Hinweis.

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