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Station 1
Denkmal für die Opfer der Partisanen

denkmal am domplatz Kein Mensch soll an diesem Ort annehmen können, es handle sich dabei um ein Denkmal für die Gefallenen und Hingerichteten unter den Kärntner PartisanInnen, die für die Befreiung vom Nationalsozialismus gekämpft haben. Das Ehrenmal gilt ganz im Gegenteil jenen Personen, die im Mythos der "von jugoslawischen Partisanen verschleppten Kärntner" ungebrochen weiterleben. Hier wird der antifaschistische Kampf der Kärntner PartisanInnen zu einer unberechtigten Aggression gegen die "hilflose" Kärntner Bevölkerung umgelogen. Die Verbrechen der NationalsozialistInnen gegen die slowenischsprachige Bevölkerung, etwa die Deportation von über 900 Menschen wird dabei – wie beinahe überall in Kärnten/Koroška – verschwiegen. Die Verhaftung von etwa 250 Personen durch die jugoslawische Armee – größtenteils handelte es sich dabei um besonders aktive NationalsozialistInnen - von denen etwa ein Drittel nicht mehr zurückkehrte, wurde von deutschnationalen Organisationen benützt, um eine ideologisch bedingte Umkehr von TäterInnen und Opfern zu propagieren

An dem viereckigen Steinklotz, der 1990 errichtet und 2002 vergrößert wurde, auf dem zentral gelegenen Domplatz, gedenken der "Kärntner Heimatdienst" (KHD) und seine nicht minder deutschnationale Schwesterorganisation, der "Kärntner Abwehrkämpferbund" (KAB), regelmäßig mit einer pompösen Zeremonie den Opfern des "Partisanenterrors gegen Kärnten". Direkt gegenüber am Domplatz befindet sich die Geschäftsstelle des KAB, der neben dem "Kärntner Heimatdienst" der größte und einflussreichste Traditionsverband in Kärnten/Koroška ist. Hinter der Fassade landestypischer Brauchtumspflege spielt er eine wichtige Rolle in der deutschnational konnotierten Kärntner Politik; zum Beispiel durch das Verhindern von weiteren zweisprachigen Ortstafeln. Er wird im Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus als "Rechtsextreme Vorfeldorganisation" bezeichnet.

Während dieses Denkmal an Kärntner NationalsozialistInnen erinnert, gibt es in ganz Kärnten/Koroška kaum ein Denkmal, das an den antifaschistischen Kampf der einzigen bewaffneten Widerstandsorganisation in Österreich erinnert – an die Kärntner PartisanInnen. Eine Ausnahme bildet hier das Denkmal am Peršmanhof.

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