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Kameradschaft des XV.K.K.K.

Widmungstafel der "Kameradschaft des XV.K.K.K. General Helmuth von Pannwitz"
Im Februar 1945 wurden unter der Führung von Generalleutnant Helmuth v. Pannwitz alle Kosakenregimente, die an verschiedenen Orten, vor allem aber an der Ostfront, im Kriegseinsatz waren im XV. Kosaken-Kavallerie-Korps (XV.K.K.K.) zusammengeführt. Das XV.K.K.K. wurde speziell zur PartisanInnenbekämpfung, bei der zahlreiche Kriegsverbrechen begangen wurden, in Jugoslawien, Kroatien und Bosnien eingesetzt.

kosaken kavallerie korps

Bereits im November 1944 wurde vom SS-Reichsführer Heinrich Himmler der Befehl erteilt, alle Kosakeneinheiten in die Waffen-SS zu überführen und dieser zu unterstellen. Das XV.K.K.K. wurde formell der Waffen-SS unterstellt und von dieser ausgerüstet und versorgt, aber aufgrund des baldigen Kriegsendes und der Kapitulation Deutschlands unterblieb die geplante de facto Überführung in die SS.

General v. Pannwitz, der schon 1939 im Polen- und Frankreichfeldzug und 1941 im Russlandfeldzug im Einsatz war, wurde am 4. September 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und am 24. Dezember 1942 das Eichenlaub dazu verliehen. Im Jahr 1945 kam General von Pannwitz in russische Kriegsgefangenschaft und wurde wegen seiner Gräueltaten verurteilt und am 16.1.1947 hingerichtet. Helmuth v. Pannwitz wurde 1996 auf Antrag seiner Enkelin Vanessa Gräfin Bassewitz von der russischen Generalstaatsanwaltschaft in Moskau rehabilitiert, dies wurde jedoch widerrufen.

Der ehemalige Kommandeur der Aufklärungsabteilung des XV.K.K.K. Major Friedrich Weil kehrte 1953 aus der Kriegsgefangenschaft zurück und gründete in den 70er Jahren in Coburg die Kameradschaft des XV.K.K.K. und die Zeitschrift "Nachrichten der Kameradschaft des XV. Kosaken-Kavallerie-Korps".

Quelle: Seidl, Wilhelm (2000). Soziokulturelle Dimension der Denkmalkultur am Beispiel der "Heimkehrergedenkstätte" am Ulrichsberg. DA, Uni Klagenfurt


Auszüge aus dem Schreiben von Graf Goess an LH Haider die Aufstellung der Tafel des "XV.K.K.K." betreffend
"[...] Ich darf annehmen, daß ich selbst als Abteilungskommandeur im 6. Terek- Kosakenregiment im XV. Kosaken-Kavalleriekorps ein glaubwürdiger Zeitzeuge bin [...] Die für die Untersagung angeführten Begründungen sind falsch. [...] Diese Truppe war nie ein Teil irgendeines SS-Verbandes, und ich verbiete es mir, von irgendwelchen Beamten als ein ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS eingestuft zu werden. [...] In jedem Krieg und von allen Armeen werden sogenannte Greueltaten verübt, die nicht zu entschuldigen sind. [...] Demnach dürfte überhaupt kein Kriegerdenkmal aufgestellt werden. [...] General von Panwitz war ein großartiger Mensch mit einem Charakter, der auch noch heute als beispielhaft bezeichnet werden kann. Seine Verurteilung und Exekution durch die stlinistische Mordjustiz als Begründung einer Nichtanbringung dieser Ehrentafel anzuführen, ist für eine österreichische Behörde schandhaft. [...] Als Besitzer des Ulrichsbergs – auch die Kirchenruine gehört dazu – bin ich alleine zuständig, ob und welche Ehrentafeln in der versperrten Kirchenruine angebracht werden. [...] Sollte bis zum 30. September [1991] dieses Verbot nicht aufgehoben werden, werde ich durch eine Feststellungsklage den widerrechtlichen Eingriff des Innenministeriums bekämpfen."

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