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Aufruf zur Aktion vor dem Verteidigungsministerium

Revisionistische Soldatentreffen angreifen - überall!
Kein Bundesheer am Ulrichsberg, Herr Darabos!


Trotz Untersagung durch Verteidigungsminister Norbert Darabos waren in diesem Jahr drei hochrangige Offiziere des österreichischen Bundesheeres beim Gebirgsjägertreffen in Mittenwald zugegen. Brigadier Ernst Konzett, Oberst Michael Lasser und Brigadier Josef Puntigam wurden mit Nennung ihres militärischen Ranges und in Uniform in der Festrede am hohen Brendten begrüßt - und setzten sich damit über die Weisung ihres obersten Dienstherren hinweg.

Besonders interessant sind dabei die Kontakte die der Brigadier Puntigam zu rechten, geschichtsrevisionistischen Zirkeln in der deutschen Bundeswehr pflegt. Für den 2007 erschienenen Bildband Geheime Krieger des früheren Kommandeurs des Kommandos Spezialkräfte (KSK), Reinhard Günzel, schrieb Puntigam das Vorwort. Günzel wurde nach der sogenannten "Hohmann Affäre" - also nach der antisemitischen Rede des CDU Abgeordneten Martin Hohmann im Herbst 2003 - als Kommandant des KSK entlassen, weil er Hohmann offiziell verteidigt hatte. In dem Buch finden beide lobende Worte für die von der Wehrmacht übernommene "ungebrochene Traditionslinie" der Spezialtruppe KSK.

Minister Darabos, was für ein Sauhaufen ist das eigentlich? Und was treibt der am Ulrichsberg in Kärnten/Koroska?

Beim so genannten "Heimkehrertreffen", das jährlich am Ulrichsberg in Kärnten/Koroska abgehalten wird, spielt seit jeher auch das Österreichische Bundesheer eine tragende und funktionale Rolle.

Durch die Teilnahme von Bundesheerangehörigen wird das beim Ulrichsbergtreffen vertretene, revisionistische Geschichtsbild nicht nur legitimiert, sondern es wird eine direkte Bezugnahme von Bundesheer zur Wehrmacht ermöglicht. Neben der "Untermalung" der Feierlichkeiten durch eine Kapelle der Militärmusik, der Übernahme des Transport der TeilnehmerInnen zum Treffen am Berg und der Ehrenwache durch Rekruten spielt die Teilnahme von aktiven und ehemaligen hochrangigen Bundesheerangehörigen für die Veranstaltung an sich eine tragende Rolle.

Es bleibt nicht bei der in der Öffentlichkeit wahrnehmbaren Nähe von Bundesheer zu uniformierten ehemaligen SSlern, während der Feier. Gedenktafeln mit Bundesheeremblem finden sich neben Tafeln von SS-Verbänden und einzelnen an Kriegsverbrechen beteiligten Wehrmachtsteilen.

Für uns ist die Traditionspflege am Ulrichsberg, die das Bundesheer (mit-) repräsentiert, eine deutliche Zurschaustellung einer österreichischen Kontinutät zum Nationalsozialismus. Die Untersagung der Teilnahme von Bundesheerangehörigen am Ulrichsbergtreffen und eine Distanzierung von der dort praktizierten NS-Traditionspflege ist längst überfällig und notwendig.

All das ist nun Anlass für den AK gegen den Kärntner Konsens das Verteidigungsministerium am Donnerstag, 19.07.2007 ab 8 Uhr zu besuchen und den Verteidigungsminister Darabos an seine Positionierung zu revisionistischen NS-Feierlichkeiten zu erinnern - schließlich hat er das Gebirgsjägertreffen in Mittenwald in einer internen Aussendung ziemlich treffend als "ausgesprochen absurd" bezeichnet.

Ab 10:00 schaut der NR-Abg. Zinggl vorbei, der für den AK die Anfrage eingebracht hat.