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DOeW - Neues von ganz rechts - Juli 2009
Nazi-Devotionalienhändler in Ulrichsberggemeinschaft
Der geschäftsführende Obmann der Ulrichsberggemeinschaft, Wolf Dieter Ressenig, bietet im Internet unter dem Titel "Konvolut II. WK" verschiedene Artikel an, darunter eine SA-Koppel und eine "Nahkampfspange". Da zahlreiche der angebotenen Artikel das Hakenkreuz und andere Symbole des nationalsozialistischen Regimes aufweisen, hat das DÖW eine Anzeige nach dem Abzeichengesetz bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft St. Veit a. d. Glan eingebracht.

die juedische, 14.07.2009
Vorstandsmitglied der Ulrichsberggemeinschaft verkauft NS-Material
"Herr Ressenig versteht es wohl, mit dem Holocaust Geschäfte zu machen"
Wolf Dieter Ressenig ist in Kärnten/Koroška kein Unbekannter. Der geschäftsführende Obmann der Ulrichsberggemeinschaft, ist "mit der Gesamtführung der Ulrichsberg-Feiern" betraut.
Beim Ulrichsbergtreffen finden sich jedes Jahr rechtsextreme Organisationen und Neonazis ein. Darüber hinaus ist Ressenig Landesvizepräsident des Österreichischen Kameradschaftsbundes Kärnten und wurde in dieser Funktion 2007 von Jörg Haider mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Kärnten ausgezeichnet.
Dieser Kärntner Ehrenbürger verkauft auf der Seite http://www.willhaben.at NS-Devotionalien. Neben einem "Mutterkreuz in Gold mit Band" bietet er z.B. eine "SA Koppel" mit eingestanztem Hakenkreuz sowie zwei "Eiserne Kreuze" - eine NS-Kriegsauszeichnung für "Tapferkeit vor dem Feind" -an. Laut Ressening "komplett und sicher original".

"Ressenig trifft sich nicht nur jedes Jahr mit Alt- und Neonazis am Ulrichsberg, er versucht mit den Gräueln des NS-Regimes auch noch Geld zu verdienen!", empört sich Josefine Broz vom AK gegen den kärnter Konsens und fügt hinzu, "dass ein Funktionär der Ulrichsberggemeinschaft, die vorgibt für den Frieden in Europa zu kämpfen und den Nationalsozialismus angeblich verurteilt, sich damit selbst demaskiert".
Broz schließt:"Wir erwarten uns eine sofortige Prüfung durch die Staatsanwaltschaft wegen Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz. Darüber hinaus fordern wir die Abschaffung des Ulrichsbergtreffens".

Die Presse, 15.07.09
Ulrichsberg-Chef: Internethandel mit NS-Devotionalien
Kameradschaftsbund-Vize bietet Wehrmachtsgegenstände im Internet an: "Für meinen Sohn."

KLAGENFURT (hoe). Ein Mutterkreuz in Gold mit Band, eine Nahkampfspange in Silber, eine SA-Schnalle mit Reichsadler und Hakenkreuz, zwei Eiserne Kreuze für "Tapferkeit vor dem Feind", ein Brotbeutel der Deutschen Wehrmacht: "Alles original und in gutem bis ausgezeichnetem Zustand", wirbt Wolf Dieter Ressenig auf der Internetplattform "willhaben.at".
Pikant: Ressenig ist nicht nur Kärntner Landesvizepräsident des Kameradschaftsbunds, sondern als geschäftsführender Obmann der Ulrichsberggemeinschaft auch mit der Organisation des umstrittenen Ulrichsbergtreffens betraut. "Ich mache das für meinen Sohn", erklärt er den Internethandel gegenüber der "Presse": "Ich werde doch nicht so blöd sein und selber solche Sachen anbieten." Der Sohn habe die Sachen von seinem Großvater mütterlicherseits bekommen, wollte sie aber nicht mehr. "Er wollte wissen, was das wert ist", sagt Ressenig senior.
"Herr Ressenig versteht es, mit dem Holocaust Geschäfte zu machen", schimpft Josefine Broz vom "Arbeitskreis gegen den Kärntner Konsens", einer privaten "antifaschistischen" Interessensgemeinschaft. Sie fordert eine Prüfung durch den Staatsanwalt. "Viel Lärm um nichts", wehrt Ressenig ab.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2009)

Kleine Zeitung, 16.07.2009
Aktionskommitee: "Ulrichsberg-Organisator verkauft Nazi-Andenken"
"Wolf Dieter Ressenig verkauft NS-Material." Der Organisator des Ulrichsbergtreffens biete auf einer Internet-Auktionsseite Nazi-Andenken an. Darauf verweist Aktionskommitee der Ulrichsberg-Gegner.

Der Organisator des Ulrichsbergtreffens biete auf einer Internet-Auktionsseite Nazi-Andenken wie das "Mutterkreuz", den NS-Orden für "Tapferkeit vor dem Feind" oder zwei "Eiserne Kreuze" an. Darauf verweist das Aktionskommitee der Ulrichsberg-Gegner.
"Herr Ressenig versteht es, mit dem Holocaust Geschäfte zu machen." In der Tat scheint Ressenig samt Handynummer als Anbieter auf, einige Orden sind per Foto abgebildet. Nicht aber die beiden "Eisernen Kreuze" von 1939, die im Original mit Hakenkreuz versehen waren.
Von der Kleinen Zeitung dazu befragt, sagte Ressenig, dass es sich beim Verkäufer eigentlich um seinen 16-jährigen Sohn handle. Ob dieser keine eigene Handynummer habe? Ressenig: "Nein." Wie sein Sohn an das Nazi-Material komme? Ressenig - nach einigem Nachdenken: "Er macht das für einen Freund." Näheres könne er nicht sagen.
Kurz nach dem Gespräch wurden die Einträge gelöscht. Dennoch hat das "Dokumentationsarchiv Österreichischen Widerstands" Anzeige wegen Wiederbetätigung erstattet.
WOLFGANG RÖSSLER