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derstandard.at, 05.05.2008
Ulrichsberg-"Ehrenhain" ohne Bundesheer-Tafeln
Verteidigungsminister Darabos überlegt Verlegung

Klagenfurt - Ehrentafeln mit dem Heereslogo könnten schon bald aus dem "Ehrenhain" des Kärntner Ulrichsberges entfernt werden. Das überlegt Verteidigungsminister Norbert Darabos. Grund dafür sei die Nähe mehrerer Tafeln zu Institutionen der ehemaligen deutschen Wehrmacht, teilte das Ministerium in einer Anfragebeantwortung mit.

Seit 1959 treffen sich am Kärntner Ulrichsberg "Heimkehrer" des Zweiten Weltkrieges. In erster Linie handelt es sich dabei um Veteranen der Waffen-SS-Kameradschaft IV und "internationaler" SS-(Kollaborations-)Verbände. Ihnen sind auch etliche Gedenktafeln im Ehrenhain, der sich in einer alten Kirchenruine am Gipfel befindet, gewidmet. Es gibt aber auch Tafeln, die etwa an die SS-Ärzte-Akademie Graz erinnern. Dem österreichischen Heer ist es im Rahmen seiner Traditionspflege aber untersagt, sich auf die ehemalige Wehrmacht oder auf NS-Organisationen zu beziehen.

Die Verlegung der Heer-Tafeln sei nun ein "wichtiger erster Schritt", meint Grünen-Abgeordneter Wolfgang Zinggl. Wünschenswert wäre jedoch der völlige Abzug des Bundesheeres.
(stein/DER STANDARD, Printausgabe, 6.5.2008)