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diepresse.at, 05.05.2008
Ulrichsberg: Bundesheer überlegt Verlegung seiner Tafeln
Die Tafeln des Bundesheeres auf dem 25 Quadratmeter großen "Ehrenhain" sollen näher zu denen des Roten Kreuzes gerückt werden. Momentan stehen sie in der Nähe von Institutionen der ehemaligen deutschen Wehrmacht.

Das Verteidigungsministerium überlegt, die Tafeln mit dem Bundesheer-Logo auf dem "Ehrenhain" des Kärntner Ulrichsbergs zu verlegen. Grund dafür sei die Nähe mehrerer Tafeln zu Institutionen der ehemaligen deutschen Wehrmacht, teilte das Ministerium in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage, die die Grünen gestellt hatten, mit. Der Ulrichsberg ist jedes Jahr Schauplatz des umstrittenen "Heimkehrertreffens", an dem auch ehemalige SS-Granden teilnehmen.

Die Tafeln mit dem Bundesheerlogo sollen zwar auf dem rund 25 Quadratmeter großen "Ehrenhain" bleiben, hieß es aus dem Ministerium. Überlegt werde allerdings eine Verlegung zu Tafeln des Roten Kreuzes oder der Feuerwehr. "Das sind Organisationen, an die wir uns mehr halten", so ein Sprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) am Montag. Die umstrittenen Inschriften, zu denen das Bundesheer mehr Distanz pflegen will, enthalten laut Grünen Zeichen und Insignien von NS-Organisationen und der Wehrmacht.

Wolfgang Zinggl zufrieden
Vorerst zufrieden mit den Überlegungen des Ministeriums zeigt sich der Grüne Abgeordnete Wolfgang Zinggl, von dem auch die Anfrage stammt: "Das ist ein wichtiger erster Schritt." Er geht auch davon aus, dass die Tafeln bis zum nächsten Ulrichsberg-Treffen im Herbst dieses Jahres versetzt würden, da nun klar bestätigt sei, dass sie gar nicht dort sein dürften. Wünschenswerter ist für den Grünen ein völliger "Abzug" von Bundesheer-Tafeln von der umstrittenen Gedenkstätte. "Das Bundesheer soll sich bitte von der Veranstaltung verabschieden."

Ein wichtiger zweiter Schritt, auf den Zinggl hofft, ist, dass das Heer in diesem Jahr keine logistische Unterstützung für das Ulrichsberg-Treffen bereitstellt. Dies sei in den Jahren zuvor geschehen und ebenso kritisiert worden. In der Anfragebeantwortung des Verteidigungsministeriums heißt es, für dieses Jahr sei bisher keine Hilfe beantragt worden.
(APA)