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Kleine Zeitung, 05.05.2008
Streit um Bundesheer-Tafel am Ulrichsberg
Verteidigungsministerium überlegt wegen Nachbarschaft zu NS-Organisationen die Verlegung.

Das Thema sorgte bereits im Vorjahr für Turbulenzen und flackert jetzt neu auf: Denn im Verteidigungsministerium von Norbert Darabos (SPÖ) überlegt man, die Tafeln mit dem Bundesheer-Logo auf dem Ehrenhain des Ulrichsbergs zu verlegen. Der Grund wäre die Nähe zu Tafeln mit Zeichen und Insignien von NS-Organisationen und der Wehrmacht, begründet der Grüne Nationalratsabgeordnete Wolfgang Zinggl. Er hat mit einer parlamentarischen Anfrage den Stein ins Rollen gebracht und bereits im Vorjahr gefordert, dass sich das Bundesheer generell von der Ulrichsbergfeier zurück ziehen soll. Darabos lehnte das jedoch ab: Es gebe keine Nähe zu Rechtsextremen.

Bleiben. Seitens des Ministeriums heißt es jetzt: Die Tafeln mit dem Bundesheer-Logo sollen auf dem Ehrenhain bleiben. Sie sollten aber neben den Tafeln des Roten Kreuzes oder der Feuerwehr montiert werden. "Das sind Organisationen, an die wir uns mehr halten".

Reaktionen. Rudolf Gallob, Präsident der Ulrichsberggemeinschaft reagiert gleich wie deren Obmann Peter Steinkellner zurückhaltend. "Ich warte ab, was Darabos macht und wenn er etwas macht, wie er es begründet", so Gallob. "Denn das ist eine Heimkehrer-Gedenkstätte und kein Nazi-Treffen", stellt er klar - und dann doch die Rute ins Fenster: "Wenn Darabos 'was macht, dann werden wir bei den nächsten Wahlen eben sagen: Das reicht."

Prüfung. Steinkellner verweist auf Prüfungen des Verfassungsschutzes und die Bestätigung, "dass da nichts unrecht ist am Berg". Gegen eine Verlegung der Tafeln "hin zu den aktuellen Organisationen" hätte er nichts. Fraglich sei dann, wer die Kosten dafür trägt.
ANDREA BERGMANN