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Der Standard, 11.09.2007
Heer am Ulrichsberg dabei
Ehrenwache bei rechter Gedenkfeier

Wien/Klagenfurt – "An und für sich", wundert sich der grüne Minderheitensprecher Wolfgang Zinggl, "lässt die Anfragebeantwortung von Verteidigungsminister Darabos keine Fragen offen: Darabos stellt eindeutig fest, dass das Bundesheer am Ulrichsberg nichts zu suchen hat – denn unter anderem tritt dort immer wieder die rechtsextreme SS-Veteranenorganisation Kameradschaft IV prominent auf."
Dennoch wird auch heuer wieder das Bundesheer bei der Gedenkfeier der Ulrichsberggemeinschaft am ersten Sonntag im Oktober präsent sein, wie deren Obmann Peter Steinkellner bestätigt. Das Bundesheer werde eine Ehrenwache stellen und den Personentransport übernehmen. Für den Grünen Zinggl ist das "völlig unverständlich".

"Keine Kontrolle"
Zinggl: "Darabos hat offenbar entweder keine Kontrolle über die Vorgänge in seinem Haus oder glaubt, dass er mit einer durchsichtigen Doppelstrategie durchkommt. Der Verteidigungsminister muss klarstellen, ob es sich bei all dem bloß um ein Missverständnis handelt und ob er gemäß seiner Anfragebeantwortung die Präsenz des Bundesheeres am Ulrichsberg untersagen wird."
In der Anfragebeantwortung von Darabos steht: "Eine Teilnahme von Vereinen oder Verbänden mit Bezug auf Truppen oder Truppenteile der ehemaligen Deutschen Wehrmacht sowie anderer Organisationen des Dritten Reiches ist im Rahmen der Traditionspflege des Österreichischen Bundesheeres untersagt. Eine Teilnahme von Soldaten des Bundesheeres in Uniform sowie das Mitführen von Insignien des Bundesheeres an Veranstaltungen solcher Vereine ist ebenfalls untersagt."
Im Ministerium wird die Teilnahme des Bundesheeres an dieser Veranstaltung ehemaliger Wehrmachtsoldaten und Veteranenorganisationen bestätigt. In den vergangenen Jahren hatten auch rechte bis neonazistische Jugendorganisationen am Ulrichsbergtreffen teilgenommen. Auf Antrag des Kärntner Militärkommandos sei eine "Unterstützungsleistung" genehmigt worden. Die Veranstaltung stehe unter dem Motto "Nie wieder Krieg" und das stehe im Einklang mit den grundsätzlichen Werten des Bundesheeres. (völker/DER STANDARD, Printausgabe, 11.9.2007)