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Kärntner Tageszeitung, 30.8.2007
Polit-Kampf mit der Spraydose
Nach der Gedenkstätte auf dem Ulrichsberg wurde auch ein Denkmal in Klagenfurt zum Opfer von Sprühern. In der Nacht auf gestern versahen es Unbekannte mit Antifa-Sprüchen. Verdacht der Polizei hat eine Richtung.

VON HORST KAKL

KLAGENFURT. Schmierfinke der provokanten Art machten sich in der Nacht auf gestern über die Landeshauptstadt her. Während Beamte der Exekutive ein Auge auf die Gedächtnisstätte am Ulrichsberg hatten, die am Wochenende mit Parolen besprayt worden war, schlugen Unbekannte im Stadtzentrum zu."Auf dem Domplatz verunzierten sie das "Verschleppten-Denkmal" mit (falsch buchstabierten) Sprüchen und einer dubiosen Botschaft. Neben den Sätzen "Eure Nazischeiße brauchen wir hier nicht" sowie "Gegen Geschichtsrevisionismus" fand sich die Abkürzung "R.I.G.D.F.P." - was immer sie bedeuten mag ...

Verdächtiger Aufkleber
In unmittelbarer Nähe des Denkmals entdeckte die KTZ bei einem Lokalaugenschein an einem Laternenpfahl zwei (neue) Aufkleber der Gegner des Ulrichsberg-Treffens. Alljährlich macht diese Gruppe mit Demonstrationen auf sich aufmerksam, vor kurzem war sie bereits in Krumpendorf "aktiv" (wir berichteten). Zufall oder geschickt gelegte falsche Fährte?
"Konkrete Verdächtige gibt es nicht", sagt Sicherheitsdirektor Albert Slamanig, "doch es ist eine naheliegende Vermutung, dass die Täter aus dem Kreis der Ulrichsberg-Gegner stammen. Das würde auch ideologisch übereinstimmen."
Gelitten unter der Attacke hat das - nicht unumstrittene - Denkmal am Domplatz, das an die von den Partisanen ermordeten Kärntner erinnert: Die gestrige Entfernung der Parolen ließ die Lettern der Inschrift blass werden, ein Scheinwerfer ist eingetreten.
Parallelen zum jüngsten Vorfall auf dem Ulrichsberg bestehen. Auch dort wurden so genannte "Antifa"-Sprüche hinterlassen.

Revanche-Aktionen?
Eingeweihte Kreise meinen, die Anschläge könnten eine Antwort auf Aggressionsakte gegen das Partisanen-Museum in Eisenkappel sowie das "Denkmal der Namen" in Villach sein (wir berichteten). Anfang August wurden drei Scheiben des Museums zertrümmert, das Mahnmal in der Draustadt wurde dreimal Ziel von Angriffen. All diese Vorkommnisse werden auf der Homepage der Ulrichsberg-Gegner ausführlich dokumentiert und ausgiebig verurteilt.