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Presseaussendung des AK gegen den kärntner Konsens 12.09.2007

Das Bundesheer feiert mit Kriegsverbrechern
Utl.: Darabos muss endlich handeln!

Wien (OTS) - Wenn sich am kommenden Wochenende alte Männer mit seltsamen Abzeichen und jüngere mit nicht weniger seltsamen Frisuren am Kärntner Ulrichsberg treffen, ist es wieder einmal soweit: Die lrichsberggemeinschaft gedenkt der im Zweiten Weltkrieg gefallenen "Kameraden" - d.h. der Wehrmachts- und SS-Soldaten, die den nationalsozialistischen Vernichtungskrieg führten. Davon zeugen nicht nur die Tafeln im sogenannten "Ehrenhain", die u.a. verschiedenen Wehrmachtsteilen, Kameradenschaften der SS (darunter viele sogenannte "Europäische Freiwillige" wie etwa die lettischen oder dänischen SS-Truppen), der "Garnisonsstadt Klagenfurt" oder dem nationalsozialistischen Reichsarbeitsdienst gewidmet sind, sondern auch das einschlägige Publikum. Der Glaube an ein "Deutsches Kärnten" wird nachdrücklich von den Kärntner Heimatverbänden - allen voran vom Abwehrkämpferbund - repräsentiert.

"Besonders perfide ist, dass es sich bei dieser Veranstaltung nicht um ein Hinterzimmer-Treffen handelt, sondern um eine Veranstaltung zu der neben Neonazis auch VertreterInnen der offiziellen Politik anreisen," meint Josephine Broz, Sprecherin desAK gegen den Kärntner Konsens. Unterstützung findet das rechte "Gedenken" aber auch beim österreichischen Bundesheer, das wie schon in der Vergangenheit logistische Hilfe ebenso zur Verfügung stellt wie eine Musikkapelle und eine "Ehrenwache" (sh. Kleine Zeitung 8.9.07).

"Hat Minister Darabos Angst sich im eigenen Ressort nicht durchsetzen zu können?" fragt Broz. Immerhin war ein Verbot des Ministers bezüglich der Teilnahme von Bundesheerangehörigen am Treffen der "Gebirgsjäger" in Mittenwald von einigen Offizieren glatt ignoriert worden. "Wenn der Verteidigungsminister bei der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage (Beantwortung 1221/AB) kürzlich nicht gelogen hat, als er eine Teilnahme von uniformierten Bundesheerangehörigen an Veranstaltungen von 'Vereinen oder Verbänden mit Bezug auf Truppenteile der ehemaligen Deutschen Wehrmacht sowie anderer Organisationen des Dritten Reiches zwischen 1933 und 1945' ausschloss, kommt Darabos an einem Verbot nicht vorbei," so Broz. Immerhin hat der Präsident der Ulrichsberggemeinschaft und Parteikollege Darabos', Rudolf Gallob, erst 2005 ehemalige Angehörige der Waffen-SS ausdrücklich am Ulrichsberg willkommen geheißen.

Rückfragehinweis:
Josephine Broz
Tel.: 0699/11 666 871
mailto: presse@u-berg.at